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UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten

Die unverwechselbaren felsigen Berge sind nach dem französischen Geologen und Mineralogen Déodat de Dolomieu (1750–1801) benannt, der unter anderem das Gestein Dolomit untersucht hatte. Nach allgemeinem Verständnis reichen die Dolomiten im Norden bis zum Pustertal (Val Pusteria), im Süden bis Felters (Feltre) bzw. bis zum Suganatal (Val Sugana), im Osten bis nach Sexten (Sesto) bzw. zum Ploden (Piave) und im Westen bis zum Etschtal (Val d’Adige) und Eisacktal (Valle Isarco). Die Lienzer Dolomiten und die Unterengadiner Dolomiten in den Grenzgebieten zu Österreich und der Schweiz gehören nicht dazu. Ihre Namensgebung geht zwar auf das ähnliche Erscheinungsbild zurück, dennoch gehören diese Massive zu anderen alpinen Deckensystemen.

Entstehung und Erscheinungsbild

Dolmit, ein weißes bis hellgraues Gestein, stammt aus der Zeit der Trias und bildete sich zumeist durch Versteinerung von Korallenriffen. Es tritt meist gemeinsam mit Kalkstein auf. Zu finden ist es in Europa vor allem in den Gebirgen, die in der jüngsten erdgeschichtlichen Gebirgsbildungsphase entstanden. Aus dieser Phase stammt auch die Gebirgskette der Dolomiten, die auch die „Bleichen Berge“ genannt werden.

Das Erscheinungsbild ist von sanft gewellten Almen geprägt, auf denen steile Felsformationen aus Kalk- und Dolomitgestein aufragen. Einige Massive sind stark zerklüftet, wie z.B. die Sextener Dolomiten. Teilweise ist das Gebiet deutlich terrassiert, wie sich z.B am Schlern, an der Sella, der Fanes-Alpe oder der Gardenaccia-Crespaina-Hochfläche erkennen lässt.

Markante Formationen



Marmolata

Marmolada - Foto: WP-User: AnticheSere - GFDL
Foto: WP-User: AnticheSere - GFDL
Die höchste Erhebung der Dolomiten ist die Marmolata (Marmolada) mit einer Höhe von 3.342 Metern. Ihr Grat verläuft von Westen nach Osten und reicht von der Punta Penia bis zur Punta Serauta. Nach Süden bricht der Grat bis zu 800 Meter ins Ombrettatal steil ab.

3 Zinnen - Foto: Antonio De Lorenzo - GFDL
Foto: Antonio De Lorenzo - GFDL

Drei Zinnen

Der Gebirgsstock liegt in den Sextener Dolomiten an der Grenze zwischen Südtirol und Belluno. Die höchste Erhebung der Drei Zinnen (Tre Cime di Lavaredo), die Große Zinne, ist 2.999 Meter hoch.

Geislergruppe - Foto: Wolfgang Moroder -  CC BY-SA 3.0
Foto: Wolfgang Moroder - CC BY-SA 3.0

Geislergruppe

Das Massiv der Geislergruppe (Odle) auch Geislerspitzen genannt, liegt zwischen Villnößtal (Val die Funes) und dem Grödnertal (Val Gardena). Der Sass Rigais (3.025 Meter) ist der Hauptgipfel. Gleichzeitig kann er als einziger Gipfel der Geislergruppe über Klettersteige bestiegen werden.

Sellastock

Dieser plateauförmige Gebirgsstock, auch oft nur Sella (il Sella) genannt, liegt zwischen Mittagstal (Val Mesdì) und dem Lastiestal (Val Lasties). Durch das Setus- und das Pisciadùtal wird die Sella in drei Gruppen geteilt und besteht somit aus der Mëisules-, Pisciadú und der Boè-Gruppe. Der höchste Gipfel ist der 3.151 Meter hohe Piz Boè.

Langkofelgruppe

Der Langkofel (Sasso Lungo) ist der höchste Gipfel dieser Gruppe. Der 3.181 Meter hohe Berg ist ein beliebtes Ziel für Kletterer. Zusammen mit dem Langkofeleck macht er ca. die Hälfte der Gruppe aus, die sich von Nordwesten nach Nordsüden zieht und das Grödertal (Val Gardena) vom Fassatal (Val di Fassa) trennt.

Rosengartengruppe

Häufig auch nur Rosengarten (Catinaccio) genannt, liegt das Bergmassiv ca. 20 Kilometer östlich von Bozen. Seine höchste Erhebung ist der Kesselkogel (Catinaccio d’Antermoia) mit 3.004 Metern.

Bevölkerung und Wirtschaft

In den Dolomiten befindet sich das Kerngebiet der ladinischen Kultur. Diese Volksgruppe stellt etwa vier Prozent der Gesamtbevölkerung Südtirols und verfügt über eine eigenständige romanische Sprache. Der ganzjährige Tourismus bildet den wichtigsten regionalen Wirtschaftszweig. Die verantwortlichen Organisationen versprechen sich von der Ernennung zum Weltnaturerbe eine qualitative Veränderung des Tourismus in den Dolomiten. Obwohl diese Auszeichnung in erster Linie zum Schutz der Region gilt, wird dadurch natürlich zusätzlich ein entsprechender Werbeeffekt für den regionalen Tourismus erzeugt. Erwartet wird daher eine zunehmende Internationalisierung der Gästestruktur.

Die Landwirtschaft ist mittlerweile in den Tourismus eingebunden, insbesondere die traditionelle Almwirtschaft bzw. Viehzucht. Diese Form der Landwirtschaft ist durch die Entwicklung überregionaler bzw. internationaler Wirtschaftsverbindungen heutzutage als Nahrungsmittellieferant nicht mehr konkurrenzfähig. Allgemein geschätzt wird jedoch deren romantischer Wert. Die traditionelle Holzschnitzerei, die auf das 16. Jahrhundert zurückgeht, hat sich mittlerweile ebenfalls zu einem relevanten Wirtschaftsfaktor entwickelt.

Ernennung zum UNESCO-Weltnaturerbe

Logo  UNESCO WelterbeSeit 2009 sind die Dolomiten Teil des UNESCO Welterbes. Alle betroffenen Flächen waren zuvor bereits als Naturpark, Nationalpark oder Natura 2000-Flächen geschützt. Das über 140.000 Hektar große Gebiet umfasst neun Einzelregionen, welche in den italienischen Provinzen Belluno, Trentino, Pordenone, Udine und Bozen (Bolzano) liegen. Daher wurde zu Verwaltungszwecken die „Stiftung Dolomiten UNESCO“ ins Leben gerufen, um die rechtlichen Voraussetzungen zu vereinheitlichen und die Gemeinden und Verwaltungen der bereits bestehenden Schutzgebiete einzubinden. In Belluno ist der offizielle Sitz dieser Stiftung, wobei die Geschäftsführung ihre Zentrale alle drei Jahre in eine andere Provinz verlegt.

Bereits in den 1990er Jahren war die Idee entstanden, sich um die Eintragung der Dolomiten zu bewerben. Nach langwierigen Vorbereitungen kam dieses Projekt, das von den Provinzen Trient, Belluno und Südtirol ausging, in Gang. 1999 beschloss die Südtiroler Landesregierung schließlich die Naturparks Sextner Dolomiten, Fanes-Sennes-Prags, Puez-Geisler, Schlern und Trudner Horn zusammen zu legen. Davon waren insgesamt 20 Gemeinden betroffen. Mit Unterstützung in Rom sollte die Eintragung als UNESCO Welterbe erwirkt werden. 2005 erfolgte ein weiterer Beschluss der Landesregierung zur offiziellen Bewerbung, die gemeinsam mit den Provinzen Belluno, Pordenone, Trient und Udine sowie mit der Unterstützung der Universitäten Ferrara und Padova ausgearbeitet wurde. Nach einer Überarbeitung wurde der Antrag 2008 erneut eingebracht, der bis 2009 nochmals überarbeitet werden musste. Darin waren auch der Latemar, der Rosengarten und die Bletterbachschlucht enthalten. Daraus entstand ein Kerngebiet von 135.000 und ein Pufferzone von 98.000 Hektar.

Im Juni 2009 erfolgte schließlich die Ernennung zum UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten als „einzigartige Gebirgslandschaft von außergewöhnlicher Schönheit“. Das Prädikat zielt auf nachhaltige und langfristige Maßnahmen zur Natur- und Landschaftspflege ab, die das Gebiet für nachfolgende Generationen intakt halten soll.

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